Kreativität trifft auf Künstliche Intelligenz: dpr award 2022 – die Sieger 

Der dpr award zeichnet erneut herausragende Projekte der digitalen Transformation der Verlagsbranche aus. Die Preisträger sind diesmal tonies, MORESOPHY, Anymate Me und Kathrin Rüstig.

Der dpr award zeichnet erneut herausragende Projekte der digitalen Transformation der Verlagsbranche aus.

Die Preisträger sind diesmal tonies, MORESOPHY, Anymate Me und Kathrin Rüstig.

Mehr über den Preis, die SiegerInnen, Jurybegründungen und Trends 2022

In der Medienbranche hat Künstliche Intelligenz (KI) längst Marktreife erlangt. KI unterstützt MedienmacherInnen heutzutage bei der Erstellung und Analyse ihrer kreativen Inhalte. Davon zeugt die Shortlist und auch die Liste der SiegerInnen des diesjährigen dpr awards. Sie reicht von einer Audio-Plattform über Inhalteanalysen per KI bis hin zur automatisierten Videoerstellung durch KI – und wird abgerundet von einer Medienmanagerin, die wie kaum eine andere den digitalen Hörbuchmarkt in Deutschland gestaltet hat.

Die Preisverleihung fand heute (5. Oktober) im Rahmen einer großen Digitalkonferenz statt.

Die Sieger des dpr award 2022 im Überblick:

Produkt / 
Geschäftsmodell: tonies: Audiothek

Prozess / 
Technologie: 
MORESOPHY: CONTEXTCLOUD

Start-up: Anymate Me

Digital Leader(ship):
 Kathrin Rüstig

Aufzeichnung: Das Video zur Verleihung kann hier angeschaut werden.

Profil: Der dpr award zeichnet unter der Schirmherrschaft des Bundeswirtschaftsministeriums herausragende Projekte aus, mit denen Verlage sowie verlagsähnliche Akteure (Agenturen, Selfpublisher, etc) die digitale Transformation meistern. Im Fokus stehen Innovationen im Bereich des digitalen Publizierens: herausragende Produkte, Prozesse oder Geschäftsmodelle, mit denen Verlage, aber auch verlagsähnliche Akteure ihre Inhalte publizieren. Verliehen wird der Award von Daniel Lenz und Steffen Meier, den Herausgebern des DIGITAL PUBLISHING REPORT.

Sponsoren: Unterstützt wird der dpr award 2022 vom Mediennetzwerk Bayern.

Bewerbungen: Für den diesjährigen Preis hatten sich über 60 Firmen und einzelne Personen beworben. 12 Projekte wurden für eine Shortlist (https://www.dpr-award.com/dpr-award-shortlist-2022) ausgewählt, aus der die SiegerInnen gekürt wurden.

Jury:

Die Jury des dpr award für 2022 umfasst diese DigitalexpertInnen:

• Katherine Heumos (Microsoft)

• Kathleen Jaedtke (Hubspot)

• Fabian Kern (digital publishing competence)

• Nina Klein (ECOLISE / Börsenverein)

• Christian Kohl (Kohl Konsulting)

• Frank Krings (Frankfurter Buchmesse)

• Marco Olavarria (Berlin Consulting)

• Tobias Ott (Pagina, Sieger in der Kategorie „Digital Leader(ship)“ 2020)

• Ralph Möllers (Book2look, Sieger in der Kategorie „Digital Leader(ship)“ 2021)

• Alexander Pinker (Alexander Pinker Innovation-Profiling)

Fotos zum Preis können hier heruntergeladen werden:

https://www.dpr-award.com/presse

Kontakt für Rückfragen: Daniel Lenz, lenz@digital-publishing-report.de

Nachfolgend die Begründungen der Jury zu den Siegern.

Die Begründungen der Jury

PRODUKT/GESCHÄFTSMODELL

tonies: tonies Audiothek

Mit der Audiothek hat Tonies das Audiosystem 2020 um eine digitale Plattform erweitert, auf der Inhalte heruntergeladen und den physischen Hörfiguren („Tonies“) zugewiesen werden. So können auch sehr folgenintensive Serien wie z.B. „Benjamin Blümchen“ angeboten werden. Aus Sicht der Jury ist die Audiothek ein sehr sinnvolle Erweiterung des bisherigen Angebots.

PROZESS/TECHNOLOGIE

MORESOPHY: CONTEXTCLOUD

Mit der 2021 eingeführten „Contextcloud“ hat das Unternehmen eine Plattform geschaffen, mit der Publisher und MarketingexpertInnen KI-gestützt ihre eigenen Inhalte analysieren und smart mit dem Markt oder Wettbewerb vergleichen können – und zwar semantisch, also kontextbezogen. Die Jury hebt die hohe Qualität der Ergebnisse hervor – und staunt, was diese Firma seit vielen Jahren mit einem vergleichsweise kleinen Team auf die Beine stellt.

STARTUP

Anymate Me: Anymate Me

Bewegtbild gilt als eine Zukunft der Kommunikation. Problem: Videos zu erstellen, ist vergleichsweise aufwändig und teuer. „Anymate Me“ soll als KI-gestützte Plattform eine automatisierte, schnelle und günstige Videoerstellung ermöglichen; auf Knopfdruck sollen die Videos außerdem in mehr als 50 Sprachen lokalisiert werden können. Die Initiative sei angesichts des internationalen Wettbewerbs sehr ambitioniert, die Ergebnisse aber schon heute beachtlich, so die Jury.

DIGITAL LEADER(SHIP)

Kathrin Rüstig

Im Video ist die Laudatio von Niclas Sandin, CEO Bookbeat, zu sehen.

Die Trends 2022

Zahlreiche Pandemie-Geburten: Insbesondere unter den Start-ups sind einige Bewerbungen von Produkten und Services zu beobachten, die in der Pandemie entstanden sind und/oder sich auf ihre Herausforderungen und Probleme beziehen: seien es Education- bzw E-Learning-Angebote (Hansers eCampus), spezielle Kindermedien für den Lockdown (darunter digitale Vorlese-Services wie Lesido und Librileo) oder Onlinekurse für psychisch belastete Menschen (Actitude).

Diverser denn je: Vielfalt war schon immer ein wichtiges Kennzeichen des dpr award – in diesem Jahr jedoch fällt der Preis zur digitalen Transformation der Medienbranche diverser denn je aus: Inhaltlich reicht das Portfolio der Bewerbungen von AR-Apps, App-Books über digitale Vorleseclubs, zahlreichen KI-Services bis hin zu neuen Audio- und Video-Plattformen. Auffällig dabei ist der wachsende Anteil von Einreichungen speziell von oder für Pressemedien. Auch bei den UnternehmerInnen und Zielgruppen selbst herrscht größte Vielfalt: Bei den Startups sind die Entrepreneure mindestens zur Hälfte weiblich. Einzelne Angebote richten sich überdies gezielt an MigrantInnen, beispielsweise speziell muslimische Frauen, Senioren oder Menschen mit psychischen Belastungen.

Trendthema Audio: Auch in diesem Jahr widmen sich zahlreiche Einreichungen dem Megatrend Audio, darunter sind erneut B2C- und B2B-Angebote. Die Bandbreite reicht von interaktiven Audio-Walks (StoryDive) bis hin zum Service zur Erstellung von interaktiven Hörbüchern (Audory).

KI praxisreif: Vor einigen Jahren fehlte es der Künstlichen Intelligenz in der Medienbranche noch an use cases, also sinnvollen Anwendungsfällen. Dies hat sich inzwischen geändert. KI wird beispielsweise für die Auflagenplanung (Pondus Radar), das Erstellen von Personas (Rippler Media: Persona Institut) oder Recherchen von JournalistInnen (Varia Research) oder JuristInnen (Legal Analytics von Wolters Kluwer) eingesetzt.

Medienunternehmen als Software-Anbieter: Verlage, die selbst Software entwickeln und diese B2B-KundInnen oder sogar WettbewerberInnen anbieten, waren früher selten. Auch das hat sich geändert. Der Vulkan Verlag bietet eine Augmented-Reality-App als White-label-Service für die Fachkommunikation seiner B2B-Kunden an. Hanser stellt ein umfangreiches E-Learning-Angebot vor. Der Verlag an der Ruhr entwickelt Whiteboard-Lösung für Grundschulen. Und Universal Edition startet mit Getnote eine gemeinsame Plattform zum digitalen Vertrieb von Musik/Notenausgaben.

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